Schweiz

Familien Ski-Zauber in Sankt Moritz, Schweiz

27. Juli 2017

Sich zu entschließen mit kleinen Kindern in den Skiurlaub zu fahren braucht eine Menge Mut. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man für jede Stunde auf der Piste, bei Kurven ziehen im Pulverschnee, eine weitere Stunde für die Kinder einrechnen muss. Zum Trösten bei Tränen, verlorenen Handschuhen, schlecht sitzenden Schuhen, frierenden Fingern und vierjährigen die betteln sofort nach hause zu fahren.

Aber nach dem ersten Tag in unbequemen Skischuhen und dem üblichen Gejammer, dass der Käse anders schmeckt als Zuhause, ist es immer eine erstklassige Erfahrung. Wenn alles stimmt, ist ein Skiurlaub mit der Familie, vor einem atemberaubendem Panorama, sportlichen Aktivitäten und frischer Luft durch nichts anderes zu überbieten.

Das perfekte Hotel

Unser letzter Aufenthalt im Nira Alpina hat uns das Geheimnis zu einem durch und durch erholsamen Skiurlaub verraten. Die Unterkunft muss außerordentlich sorgfältig ausgewählt werden. Es gibt andere Arten von Urlaub, zum Beispiel wenn man in der Nähe eine tollen Strandes ist, die Abstriche beim Hotel zulassen können.

Der Skiurlaub verzeiht eine solches Vorgehen allerdings nicht! Mißachtet man diesen wichtigen Punkt, läuft man Gefahr, in einem Hotel zu landen welches alt, abgewohnt und dazu neigt nacht Schulumkleidekabine zu riechen. Als Alternative dazu gibt es auch die Grand Hotels und Palazzos, die so steif und teuer sind, dass ein Aufenthalt hier weder ansprechend noch erschwinglich ist. Aus diesen Gründen war es beim Nira Alpina liebe auf den ersten Blick. Das moderne Meisterwerk eine Hotels liegt nur 10 Minuten Fahrtzeit über der malerischen Stadt Sankt Moritz.

Direkt nach unsere Ankunft in Zürich um 19 Uhr, wurden wir mit einem schwarzen Minibus den Berg hinaufbefördert. Drei Stunden später kamen wir stilgemäß und überaus komfortabel am Hotel an. Wir wurden am Eingang von Patrick Mrozek, einem der Hotelmanager, und anderen Angestellten des Hotels Nira Alpina begrüßt. Die Mitarbeiter des Hotels bestanden darauf unsere zwei kleinsten Kinder auf das Zimmer zu tragen und uns dabei zu helfen sie ins Bett zu befördern. Uns wurde geraten, nur das nötigste für die Nacht auszupacken denn das Hotel bietet einen Auspackservice. Während des Frühstücks, am nächsten Tag, würde das Personal unser Gepäck auspacken und einsortieren. So weit, so wundervoll – vielen Dank!

St. Moritz, Panorama

Das atemberaubende Panorama

Staunen und Ehrfurcht

Als wir am nächsten Morgen die Vorhänge der riesigen Fenster öffneten verschlug uns das Alpenpanorama den Atem. Die Skifahrer waren nur wenige hundert Meter von unserem Hotel entfernt und es wurde klar, dass wir nicht nur oberhalb der Schneegrenze waren sondern auch direkt an der Piste. Die Zimmer waren sehr großzügig mit genug Platz um die Familie für den Tag im Schnee vorzubereiten.

In einem normalen Chalet ist das Skifrühstück für die Familie so ziemlich das Gleich wie Zuhause. Ein bißchen Gedrängel und viel hin und herlaufen. Hier kann der Speisesaal im obersten Stockwerk des Nira Alpina voll punkten. Das Stars Restaurant ist ein großzügiger offener Raum von dem aus man das Alpenpanorama bewundern kann. Der riesige Tisch befindet sich direkt vor der Fensterfront. Es gibt kein Gefühl der Eile während man knusprigen Speck und pochierte Eier mit sonnengelbem Dotter bestellt. Auf der einen Seite des Speisesaals hat man einen Panoramablick über die Seen und Berge der Alpen und auf der anderen, gibt es ein 90 Meter Buffet mit allem was das Frühstücksherz begehrt. Müslis, Säfte, frischen Aufschnitt, Käse und eine eigene Abteilung die sich ganz dem alpinen Honig widmet. Miel d’Edelweiß für jemanden?

St. Moritz, Restaurant

Gemütliche Stühle mit Schafsfellen im Nira Alpina Bistro

Zeit zum Skifahren…

Um 9 Uhr waren wir wieder in den Hoteleigenen Mercedes Minibussen auf dem Weg ins Tal zum Skiverleih. Das emsige Personal war schnell und hatte uns im Nu mit der neuesten Skiausrüstung ausgestattet. Wir waren nach einem kurzen Aufenthalt wieder im Minibus und auf unserem Weg zum Gipfel.

Unsere beiden kleinen Anfänger wurden durch, den vom Hotel organisierten, Einzelunterricht versorgt. Die Skilehrer begrüßten uns bereits nach dem Frühstück an der Rezeption. Wie alle Skilehrer, haben auch diese unseren Kindern zuerst alle Angst genommen. Nachdem wir ihnen die Skischuhe angezogen und die Taschen mit Schokolade vollgepackt hatten, machten sie sich strahlend auf den Weg zur Kindergartenpiste. Praktischerweise ist die nur 50 Meter vom Hotel entfernt.

Ich würde nicht behaupten, dass ich einen Skistock weit werfen kann – aber ich könnte ihn von der Eingangstüre des Hotels an die Gondel der Seilbahn werden, die uns auf den Berg bringt. Alternativ kann man die gläserne Brücke vom zweiten Stock des Hotels zur Seilbahnstation nehmen, je nach Lust und Laune. In jedem Fall könnte man nicht näher an der Corvatsch Seilbahnstation sein. Mit 3,303 Meter über dem Meeresspiegel ist es zugleich die höchste Station in den östlichen Alpen. Aufgrund der Höhe ist die Schneequalität besonders gut. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick über 120km präparierter Piste und einen Skipark mit Half-Pipe und Bag Jump. In Anbetracht aller verfügbaren Möglichkeiten, fällt es schwer sich vorzustellen, wer von diesem Anblick nicht beeindruckt wäre.

Mein Mann, unsere älteste Tochter und ich verließen das Hotel, gingen zur Seilbahn und waren zügig auf dem Gipfel angekommen. Auf dem Corvatsch werden alle Skifahrer bis zu einem gehobenen Intermediate Level bedient. Fortgeschrittene Skifahrer möchten vielleicht lieber auf die Sankt Moritz Seite des Berges wechseln. Hier kann man sich, wie mein Mann es liebt, zu einer verrückten Abfahrt auf der Cresta Run Rodelbahn hinreißen lassen. Obwohl wir jede Abfahrt machen, bevorzugen wir die roten und schwarzen Pisten auf der Corvatsch Seite des Berges. Nach ein paar Stunden auf den Skiern, fahren wir runter ins Tal, eine kleine Tour abseits der Piste und holen unsere kleinen Skianfänger mit den rosa Wangen an der Kindergartenpiste ab.

St. Moritz, Junge fährt Ski

Ein kleiner Skifahrer meistert den Skilift

Après-Ski

Von dort aus fährt man nur 30 Sekunden mit den Ski zum gedeckten Tisch des Hotels. Ein oder zwei Gläser Pinot Grigio, passend zum Fondue oder einem Teller Gulasch, war alles was wir wollten. Die Kinder liebten ihre hausgemachten Burger und Spaghetti Bolognese.

Nachdem man sich über die Abenteuer des Morgens ausgetauscht hatte und es draußen kühler wurde, bettelten die Kinder in den Kids Club gehen zu dürfen. Der Kids Club ist eine Mischung aus Bastelbereich, Kino, Videospielen, einem Air-Hockey Tisch und einer Popcorn Maschine. Das aufmerksame Personal kümmert sich um die Kinder während man sich auf den Weg macht um ein paar weitere Stunden die Piste herunterzusausen.

Das Nira Alpina hat eine eigene Blockhaus Après-Ski Hütte, die Pichalain Hütte. Nach einem kurzen Schnaps wollte ich sofort in den Spa Bereich des Hotels. Die Kinder waren vom riesigen Whirlpool begeistert, während ich mit meiner ältesten Tochter in den Genuss professioneller Massagen, Saunen und Dampfbäder kam. Das Alpenpanorama muss man keine Minute aus den Augen lassen sondern behält es durch riesigen Fenster des Nira Alpina ständig im Blick. Durch den Einsatz von Holz und Glas haben die Designer des Hotels es vollbracht, dass die Gäste sich sicher, warm und behütet fühlen und dennoch nicht die zerklüftete Landschaft der Schweizer Alpen vergessen.

St. Moritz Bar

Die super kuschelige Bar des Nira Alpina

Zum Abendessen begibt man sich im Hotel in eines der zwei erstklassigen Restaurants. In einem der oberen Stockwerke findet man ein à la Carte Restaurant mit asiatisch-indischem Fusion Food, welches auch lokale Spezialitäten,wie ‘Wild im Speckmantel’, anbietet. Das Juwel im Hotel ist allerdings die Trattoria von Küchenchef Matteo. Hier genießt man bestes italienisches Essen und die sardinische Gastfreundschaft und Service von Tony Crisi. Im obersten Stockwerk findet man eine Weltklasse Cocktailbar mit offenem Kamin zusammen mit Tierfellen über handgenähten Lederstühlen und Bänken. Die besten Gins und Tonic Water der Welt findet man in einem separaten Menu, welches sich in einem eigens angefertigtem Glaskasten bestaunen kann.

Nachdem die Kinder im Bett waren, haben wir nochmals einen Abstecher zur Bar gemacht und einen letzten Cocktail für den Tag getrunken während wir der Musik des Haus DJ’s lauschten. In dem Moment wird man sich der Qualität des Nira Alpina richtig bewusst. Ein herausragendes Hotel in einer atemberaubenden Landschaft und Mitarbeiter die an Freundlichkeit nicht zu überbieten sind. Es gibt nichts was der Hotelmanager Kai Ulrich unversucht läßt um den Kunden die Wünsche von den Lippen abzulesen. Um ehrlich zu sein, habe ich nach wenigstens einer Sache gesucht, die ich als nicht perfekt einstufen würde, aber ich kann einfach nichts finden – nicht eine einzige Kleinigkeit. Ich kann das Hotel Nira Alpina gar nicht genug empfehlen und wir freuen uns schon auf unseren nächsten Besuch zu Weihnachten.