1. LISTEN, LISTEN, UND NOCHMAL LISTEN
Wo fängt man an? Die Vorbereitungen einer jeden Art von Reise mit Kindern kann nervtötend sein, ob es nun ein Wochenendtrip innerhalb von Deutschland ist oder ein 14-tägiges Abenteuer im Ausland. Es scheint, man habe alles eingepackt – und doch hat man das Wichtigste vergessen. Die gute alte To-do-Liste hilft, um an die Ersatzklamotten fürs Flugzeug, die Kopfhörer und die Zahnbürste zu denken. Inzwischen muss man sie nicht mal mehr auf Papier schreiben – das Zauberwort heißt: App. Es gibt eine ganze Menge davon, sie heißen PackPoint, Packr oder Pack the Bag. Darin hat man Zugriff auf vorgefertigte Listen, die man mit persönlichen Details ergänzen und auf das Baby oder Kleinkind zuschneiden kann.
Extra-Tipp: Packen Sie die Lieblingssachen Ihres Kleinkindes mindestens in doppelter Ausführung ein. Wir haben schon Horrorgeschichten von entnervten Eltern zu hören bekommen, deren Kinder nicht mehr zu beruhigen waren, nachdem das Lieblingsspielzeug in einen Gulli gefallen oder sonstwie verschwunden war.
2. DIE SIEBENSACHEN DER KINDER
Damit wäre das Kofferpacken schonmal erledigt. Doch oft ist das nicht alles, denn Eltern von kleineren Kindern brauchen meist noch einen Buggy und einen Autositz, wenn sie in den Ferien ein Auto mieten. Den eigenen Mitnehmen oder vor Ort mieten? Das ist die Frage, an der sich die Geister scheiden. Die meisten guten Autovermietungen haben Kindersitze im Angebot, die Sie mit dem Auto abholen können. Ab und zuhaben die allerdings größere Gebrauchsspuren oder gar Schäden. Wer auch Nummer sicher gehen will, nimmt den eigenen mit und weiß, was er hat.
Extra-Tipp: Falls sie sich entscheiden, den eigenen Kindersitz mitzunehmen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sitzerhöhungen können auch im Flugzeug sinnvoll sein. Große Sitze kann man meist bei den Fluggesellschaften aufgeben – achten Sie dabei darauf, dass Gurte und Schnüre nicht abstehen, damit sie sich nicht bei der Gepäckausgabe verhaken und der Sitz womöglich kaputtgeht.
3. MÜDE KLEINKINDER
Wir haben es alle schon erlebt: Wir sind so müde, dass wir am liebsten von allen in Ruhe gelassen werden wollen. Kleinkinder haben noch keine Filter, um sich freundlich mitzuteilen. Und das Letzte, was man im Urlaub haben möchte, ist ein schlappes Kind, das sich bockig auf den Boden wirft und in das Drama hineinsteigert – nur, weil es müde ist. Darum sollte man bei Flügen darauf achten, dass sie auf die Schlafenszeiten der Kinder abgestimmt sind – so, dass das Nickerchen am Nachmittag einfach an Bord gemacht wird. Der Nachwuchs sollte idealerweise genau dann einschlafen, wenn das Flugzeug abhebt. Oder zumindest, wenn es in der Luft ist.
Extra-Tipp: Geben Sie ihrem Baby oder Kleinkind bei Start und Landung im Flugzeug etwas zu trinken oder zu nuckeln. So wird der Ohrendruck leichter ausgeglichen. Und wer generell Probleme mit den Ohren hat, bekommt in der Apotheke spezielle Ohrenstöpsel für das Fliegen, die tatsächlich hervorragend helfen.
4. LEERE MÄGEN
Hungrige Kinder verwandeln sich ganz schnell in kleine Monster. Wenn dann auch noch Müdigkeit dazukommt, haben wir die perfekte Mischung für einen mislungenen Ferientag. Im Zug oder Auto kann man Babynahrung und Milchpulver leichter mitnehmen als im Flugzeug. Zwar sind die Kontrollen am Flughafen strenger, doch bei Babynahrung gelten Ausnahmen: auch wenn sonst nur 100 Milliliter Flüssigkeit pro Gefäß gestattet sind, darf man bei Babynahrung, abgekochtem Wasser und Milchpulver mehr mitnehmen. Die Sicherheutsleute dürfen allerdings verlangen, dass man etwas Babynahrung mischt, damit sie geprüft werden kann. An manchen Flughäfen gibt es Babynahrung auch nach der Sicherheitskontrolle zu kaufen – und auch die Fluggesellschaften haben oft Babytaugliches an Bord.
Extra-Tipp: Süßigkeiten machen glücklich, aber nur kurz! Nach dem Zucker-Rausch kommt der unvermeidliche Absturz, den man gern vermeiden würde. Also: Statt Schokolade und Keksen besser nachhaltige Snacks in eine Box packen, etwa Käsewürfel, Bio-Cracker oder geschnittenes Obst und Gemüse. Und vielleicht eine Mini-Tüte Gummibärchen.
5. IN DER UNTERZAHL
Das Reisen an sich ist ja schon anstrengend genug – aber wenn mehr Kinder als Erwachsene in der Gruppe sind, kann es richtig schwierig werden. Einchecken, Anstehen, Sicherheitskontrolle: Besonders, wenn nicht mehr ganz kleine Kinder sich gegenseitig anstacheln, kann es wild werden. Und: Immer muss einer aufs Klo, hat Hunger oder Langeweile. Doch: Es gibt an einigen Flughäfen Angebote, die auch Reisenden mit einer Kinderschar zur Seite stehen. Einen Concierge-Service gibt es etwa in am Londoner Flughafen Heathrow, und der ist nicht nur für ältere Reisende, sondern durchaus auch für Familien mit Kindern. Auch lohnt es sich herauszufinden, welche Spielmöglichkeiten der Abflug-Airport hat, und wo diese sich befinden. Denn ausgetobte Kinder sind müde Kinder – und für schlafende Kinder vergeht die Flugzeit schneller.
Extra-Tipp: Ein Flughafen ist eine unübersichtliche Angelegenheit, vor allem ein großer. Machen Sie es also wie auf einer Kirmes: Schreiben Sie Ihrem Kind mit einem Kugelschreiber Name und Ihre Handynummer auf die Hand oder den Unterarm. Sollte es tatsächlich verloren gehen, kann es leicht identifiziert werden und man kann mit Ihnen in Kontakt treten.
6. BESCHÄFTIGUNGSTHERAPIE
Wie lange nooooch? Diese Frage ist die Nummer 1 der Top Ten aller nervenden Fragen, die Eltern während einer Reise zu hören bekommen. Mit einem zappeligen Kind vergeht die Zeit überhaupt nicht, egal wie Sie reisen, ob mit Auto, Zug, Boot oder Flugzeug. Mit einem beschäftigten Kind hingegen fliegt die Zeit. Unsere Umfrage unter Eltern hat zwei unterschiedliche Muster ergeben: Diejenigen, die die Kinder von der iNanny, dem Tablet, berieseln lassen und die anderen, die Bücher, Stifte und Blocks dabei haben. Am besten ist wohl eine bunte Mischung aus allen Methoden,damit niemand Langeweile bekommt. Eine Idee, um die Reise schon vor dem Abflug vorzubereiten: Die Kids können selbst Reiseprojekte entwickeln und in ein Reisetagebuch eintragen, inklusive Landkrate und Reiseroute. Nun wissen sie, was sie zu erwarten haben und können kleinere geografische und historische Untersuchungen anstellen. Wenn Ihr Reiseziel eine Fülle an ursprünglicher Natur und Tieren bereithält, lassen Sie Ihre Kinder doch die Pflanzen- und Tierwelt malen.Mit ihren eigenen Fotos und Geschichten können sie das Tagebuch vervollständigen und den Trip immer wieder Revue passieren lassen.
Extra-Tipp: Sind Sie mit dem Auto unterwegs? Hier sind einige Spiele, die sich hervorragend für den Zeitvertreib im Auto eignen. Auch der ADAC hat einiges an Zerstreuung für lange Fahrten im Angebot.
7. KRANKHEITEN
Krankheiten sind nie angenehm, im Urlaub sind sie gleich noch schlimmer. Aber man kann sich selbst auf die kleinsten Kratzer vorbereiten. Eine Auslandsreiseversicherung sollte ganz oben auf der Liste stehen, so dass die ganze Familie für den Fall der Fälle abgesichert ist. Mitunter sind sie schon in Kreditkarten integriert. Auch der ADAC bietet eine sehr preiswerte Reisekrankenversicherung, die sogar weltweit gültig ist. Außerdem: Packen Sie einen kleinen Erste-Hilfe-Koffer ein, egal wo Sie hinfahren mit Pflaster, Pinzette, Kinderaspirin, Ibuprofen für Kinder und Hausmitteln gegen Husten und Grippe sowie einem Fieberthermometer und eventuell Tabletten gegen die Reisekrankheit. Es gibt einige nützliche Apps sowohl für iOS und Android, die bei kleinen Wehwehchen helfen: Red Cross First Aid, unterstützt Sie mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung für alles von Schnittwunden bis hin zu Asthmaanfällen. CareZone ist eine weitere App, die nicht nur Ihren Erste-Hilfe-Koffer verwaltet sondern auch den ersten Doktor spielt. Sie können hier Symptome erkennen, nach Heilmethoden suchen und die einzelnen Daten festhalten.
Extra-Tipp: Falls Sie einen Arzt aufsuchen, bitten Sie unbedingt um alle Dokumente: Informationen zum behandelnden Arzt, dem Zustand des Kindes während der Untersuchung, verschriebene und verabreichte Medikamente, Testergebnisse, Rezepte, Quittungen und Diagnosen. In vielen Fällen muss man in Vorleistung gehen und die Rechnung zunächst bezahlen, kann sich das Geld aber später von der Versicherung erstatten lassen.
ZU GUTER LETZT…
Sie können nichts gegen Mitreisende machen, die mit den Augen rollen und sich sogar beschweren. Bleiben Sie ruhig und kontrolliert – für Ihre Kinder! Kinder bleiben Kinder, aber Sie leben von Ihrer ruhigen Stimmung und Energie, also bleiben Sie ganz cool.
Alle GIFs sind von giphy.com, vielen Dank.