In richtig guten Jahren, wenn alle Feiertage auf einen Wochentag fallen, können Arbeitnehmer mit 30 Tagen Urlaub auf dem Konto ihre Ferientage verdoppeln. So gut haben wir es 2022 nicht. Trotzdem lässt sich mit sorgfältiger Vorausplanung und der Zustimmung des Chefs einiges aus den Feiertagen machen.
Zu Ostern sieht es positiv aus: Aus acht Urlaubstagen zwischen dem 11. und 22. April werden 16 freie Tage (9. bis 24. April). Ostern liegt 2022 an einem der spätestmöglichen Zeitpunkte – da ist das Wetter vielerorts schon frühlingshaft. Der Mai ist nicht so optimal wie in manchem anderen Jahr: Der bundesweite Tag der Arbeit (1. Mai) fällt auf einen Sonntag.
Und bis Christi Himmelfahrt ist es durch das späte Osterfest noch eine Weile hin: Erst am 26. Mai ist dieser bundesweite Feiertag. Die Pfingst-Feiertage fallen auf Sonntag, den 5. Juni sowie Montag, den 6. Juni. Wer hier wie an Ostern verfährt, kommt mit neun Urlaubstagen auf 17 freie Tage. Auch für Kurz-Ferien bieten sich die Tage um Pfingsten an.
Das Beste kommt zum Schluss, und zwar für all jene, die in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland wohnen: Denn Mitte Juni ist in diesen Bundesländern noch Fronleichnam. Immer zehn Tage nach dem Pfingstmontag fällt dieser Feiertag auf den 16. Juni, einen Donnerstag. Mit dem Freitag als Brückentag gibt es also abermals ein langes Wochenende – wer vier Tage nimmt, kommt auf eine Ferienwoche mit neun Tagen.
Im Sommer nur regionale Feiertage
Zwischen Frühjahr und Oktober 2022 sieht es düster aus mit bundeseinheitlichen Feiertagen. Nur Berufstätige in Bayern und im Saarland können sich auf einen weiteren freien Tag im August freuen: Am 15. ist Maria Himmelfahrt, der fällt immerhin auf einen Montag. Gleiches gilt für den Tag der Deutschen Einheit, der ebenfalls auf einen Montag fällt – aber in allen 16 Bundesländern Feiertag ist. Mit vier Urlaubstagen kann man sich hier als neun freie Tage schaffen.
Einen bundeseinheitlichen Feiertag gibt es bis Weihnachten nun nicht mehr – aber ein paar arbeitsfreie Tage sind regional noch zu haben. So ist der Reformationstag am 31. Oktober (ein Montag) für Arbeitnehmer in den ostdeutschen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen ein Feiertag. Allerheiligen, der 1. November, fällt auf einen Dienstag und bringt Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Baden-Württemberg und in Bayern mit einem Urlaubstag ein deutlich verlängertes Wochenende. Einzig in Sachsen freut man sich über einen weiteren freien Tag im November: der Buß- und Bettag fällt auf den 16. November, einen Mittwoch.
Weihnachten hingegen könnte üppiger ausfallen – zumindest, was die freien Tage angeht. Heiligabend ist am Samstag, die Feiertage am Sonntag und Montag. Entsprechend mau sieht es mit Silvester und Neujahr aus – sie fallen auf das darauffolgende Wochenende.
2022 ist also kein optimales Jahr für die Ausnutzung von Brückentagen – aber es gibt noch schlechtere Jahre. Wichtig ist, früh und geschickt zu planen. Und die Zustimmung von Kollegen und Vorgesetzten zu bekommen. Arbeitgeber müssen zwar soziale Gesichtspunkte bei der Urlaubsplanung berücksichtigen, wollen aber keine leergefegten Abteilungen oder Home Offices sehen. Eltern schulpflichtiger Kinder haben in den Ferien immer ein Vorrecht. Zudem sollten sich die Angestellten mit den Regelungen vertraut machen, die in Sachen Urlaubs- und freie Tage aus dem Vorjahr gelten. Damit die freie Zeit auf keinen Fall verfällt.